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FAQ zu Gas Blowback Airsoft

Wissenswertes und häufige Fragen rund um Gas Blowback (GBB) Airsoft Waffen

 

1. Was versteht man unter Gas Blowback Airsoft?

2. Wie funktioniert nun eine GBB?

3. Welche Gassorten gibt es und wie wirken diese?

4. Was ist ein HopUp und was bewirkt es?

5. BB's, Kugelgewichte und Leistungsdaten

 



1. Was versteht man unter Gas Blowback Airsoft?

Bei GBB (Gas-BlowBack) Airsoft-Waffen handelt es sich um gasbetriebene Airsofts, welche im Vergleich zu herkömmlichen elektrischen Airsofts „AEG“ (Automatic Electric Gun) ohne Akku, Motor und Getriebe auskommen.
Das Funktionsprinzip ist dabei jedoch ähnlich. Während elektrische Airsofts nichts weiter als einfache Federdruck Airsofts sind, bei denen die Feder automatisch elektrisch aufgezogen wird, indem sie die rotatorische Bewegung der Getrieberitzel in eine translatorische Bewegung des „Pistons“ (engl: Kolben) umsetzen, tun gasgetriebene Airsofts dies mit Treibgas.
Bei einer AEG/Federdruck Airsoft wird durch Vorschnellen des vorher aufgezogenen Kolbens die verdrängte Luft komprimiert und zum Schuss genutzt. Insofern arbeiten diese Waffen auch mit einem Treibgas im übertragenen Sinne, nämlich Luft.



2. Wie funktioniert nun eine GBB?

Es ist eigentlich ganz einfach: Man verlege den Schlagbolzen einer scharfen Waffe vom Verschluss auf Höhe des Magazinschachts. Das Magazin besitzt einen Gastank, der über ein Einfüllventil befüllt werden kann. Dabei handelt es sich um einfachste Rückschlagventile.
Am oberen Ende des Magazins befindet sich ein Auslassventil, welches durch Betätigung des Schlagbolzens das Gas solange freigibt, wie der Schlagbolzen bzw. die Hammerfeder des Hammers dieses betätigt. Sofern der Verschlussträger repetiert, wird der Hammer erneut gespannt und der Schlagbolzen lässt vom Ventil ab und es kann kein weiteres Gas ausströmen.
Das Repetieren des Verschlussträgers funktioniert über ein Ventil innerhalb des „Nozzles“ (engl: Ausblasdüse, Gasdüse), welches optisch oft dem Verschluss der Waffe nachempfunden ist. Dieses Ventil lässt in seiner Stellung einmal Gas zum BB durch, welcher dadurch beschleunigt wird. Weiterhin wird Gas hinter das Ventil durchgelassen welches aus dem Nozzle austritt und in die „Blowback-Unit“, welche schlicht und einfach die Bohrung im Verschlussträger ist, in welcher das Nozzle läuft.
Das aus dem Nozzle austretende und in die Blowback-Unit einströmende Gas drückt nun den Verschlussträger vom Nozzle weg. Da das Nozzle mit einer Feder am Verschlussträger befestigt ist, wird die dabei gespannt und holt das Nozzle beim Repetiervorgang irgendwann nach. Das sieht man super in den Zeitlupevideos auf Youtube ;)
Der Verschlusstäger welcher nun repetiert wird durch die Schließfeder wieder nach vorne gedrückt und lädt einen neuen BB aus dem Magazin nach und drückt ihn in das HopUp.



3. Welche Gassorten gibt es und wie wirken diese?

Bei einer GBB nutzt man ein stark an der Luft expandierendes Treibgas in flüssiger Form. Klingt kompliziert, aber jeder kennt das Prinzip aus einem handelsüblichen Feuerzeug. Nur wird statt Butan, Propan verwendet als Grundsubstanz. Diesem werden diverse Additive zugefügt, wie zum Beispiel Silikon, um die Dichtungen im Magazin zu pflegen.
Alle Airsoft Gase besteht zwar zum Großteil aus Propan, sind jedoch geruchslos! Warum man in Deutschland dem reinen Propan Geruchsstoffe zufügt, sollte jedem bewusst sein.
Von Red Gas über 134a… Was heißt das und was steckt dahinter? Woher diese Begriffe rühren ist teilweise rätselhaft, spielt aber auch keine Rolle. Ebenso die Inhalte der Gase interessieren wohl nur Chemiker.
Jedoch geht es dabei um die Stärke des Gases. Dieses beeinflusst die Leistung einer GBB maßgeblich!
Das stärkste Gas für eine GBB wäre reines Propan, jedoch auch das verschleißträchtigste, weshalb es nur in Verbindung mit Premiumwaffen wie von den Herstellern Inokatsu / Viper-Tech / Prime / Bomber verwendet werden sollte!

Red Gas: Es ist die zweit stärkste Gassorte. Es kommt der Stärke von Propan sehr nahe und es gilt das gleiche wie für Propan: nur mit Premiumwaffen verwenden!

Yellow Gas / Powergas: Dies ist das meistverwendete Gas. Es ist stärker als das Greengas, jedoch noch problemlos auch mit Mittelklassewaffen nutzbar. Handelsübliche Vertreter hiervon sind z.B. Ultrair, Walther Airsoft Gas , Ballistol Airsoft Gas.

Green Gas: Hiervon hat bestimmt jeder schon mal gehört. Es ist ein ziemlich starkes Gas, jedoch verträglich für alle gängigen Waffen, genau wie das Yellow/Powergas. Es büßt ein wenig Leistung ein verglichen mit dem Yellow/Powergas, aber nicht jeder möchte die höchstmögliche Leistung.

134a Gas: Hierbei handelt es sich um das sogenannte "Japan-Gas". In Japan ist per Gesetz nur eine Mündungsenergie von maximal 1 Joule erlaubt. Dieses Gas ist daher sehr schwach und findet außerhalb Japans nur wenig Verwendung. Aber auch die Waffen aus Japan sind nur auf diese Leistung ausglegt, wie zum Beispiel Modelle von Tokyo Marui oder Western Arms. Diese Waffen mit einem stärkeren Gas zu betreiben kommt über kurz oder lang einer Zerstörung der Waffe gleich.

VORSICHT:  Airsoft Gase bestehen zum größten Teil aus Propan! Propan steht unter Druck und ist hochentzündlich, was eine gewisse Vorsicht im Umgang voraus setzt! Daher das Füllen und Entleeren der Magazine auf keinen Fall in der Nähe offener Flammen oder Funken durchführen und nicht Rauchen!



4. Was ist ein HopUp und was bewirkt es?

Jetzt kommen wir zum wichtigsten bei einer Airsoft. Dem HopUp!
Das HopUp darf man sich wie das Patronenlager einer Waffe vorstellen - oder den Rubber Grommet einer RAM.
Innerhalb des HopUps befindet sich ein HopUp-Gummi, welcher auf dem Innenlauf sitzt und über eine Nut von diesem in ihn hinein ragt. Dieser Gummi hält den BB ringsherum wie ein Wellendichtring auf einer Welle in Position und vor allem dichtet er den BB ab, um den Gasverlust zu minimieren!
Das Prinzip unterscheidet sich dabei zwischen Federdruck-, AEG-, GBB Airsofts überhaupt nicht!
Auch muss erläutert werden, der BB besitzt keinen Spielraum in dem HopUp. Von hinten liegt das Nozzle bündig an ihm an und vorne hält ihn der HopUp Gummi.
Nun aber zur eigentlichen Aufgabe des HopUps: Wie oben schon beschrieben, kann der HopUp Gummi in den Lauf reinragen. Dies geschieht über eine Mechanik innerhalb des HopUps, welche den Gummi weiter in den Lauf reindrückt oder eben lockert.
Was erzielt man damit? Daher, dass der BB nun nebst dem äußeren HopUp Gummi abgedichtet und in Position gehalten wird, wird er nochmals durch den in den Lauf ragenden Teil des HopUp Gummis behindert.
Beim Schuss muss sich der BB also unter dieser Wulst hindurchdrücken, weshalb der HopUp Gummi natürlich nicht zu hart sein darf, um soweit nachzugeben, dass der BB auch hindurch kommt.
Durch dieses 'Hindurchdrücken' bekommt der BB einen Rückwärtsdrall, weshalb er nach Verlassen des Laufes nicht nur eine einfache ballistische Flugbahn einnimmt, sondern über den Drall zusätzlichen Auftrieb erzeugt!
Die Konsequenz ist eine deutlich höhere Reichweite und stabilere Flugbahn des BB.
Natürlich muss man seine Waffe auf sein Kugelgewicht und Leistung einstellen, was man über das HopUp erreicht. Dreht man das HopUp zu weit rein, fliegt der BB nach wenigen Metern wie ein Spaceshuttle in Richtung Himmel. Dreht man es zu weit raus, wird nicht die optimale Reichweite ausgenutzt.
Das Einstellen des HopUps funktioniert bei den unterschiedlichen Herstellern und Modellen sehr verschieden. In der Bedienungsanleitung ist beschrieben, wie du bei deinem Modell das HopUp einstellen kannst.



5. BB's, Kugelgewichte und Leistungsdaten

Gerade wurden Kugelgewichte und Leistung angesprochen. Um es vorab zu sagen: die Leistung einer Airsoft hat nichts mit Präzision oder gar Reichweite zu tun! Also bitte nicht diesen Joulewahnsinn betreiben. Eine Airsoft mit 2 Joule ist nicht besser als eine Airsoft mit 1,5 Joule. Wer Ahnung hat und die Leistung zu nutzen vermag, der sollte das tun. Der Einsteiger schießt sich damit selber ins Knie. Das ist wie das Übertraining beim Fitness. 7 mal die Woche gehen und jeweils 4 Stunden trainieren bringt nichts.
Aber kommen wir nun zu den Kugelgewichten. Es gibt 6mm Kugeln von 0,12g bis 0,43g Gewicht pro BB. Mag sein, dass es auch vereinzelt BB’s mit 0,50g gibt oder so, aber ich gebe nur die gängisten und handelsüblichen Gewichte an. Alle Angaben gelten für 6mm BB’s, NICHT für 8mm BB’s!

Welches Kugelgewicht man wählt, ist keine Frage des Geschmacks. Auch alle Werte, welche man bei den Anbietern und Herstellern liest bezüglich der Leistung, sind alles Werte, welche mit 0,20g BB’s gemessen wurden.
Dabei geht es nicht darum, dass die 0,20g BB’s das allgemein beste Kugelgewicht sind - es hat sich halt so eingebürgert, dass man mit diesen die Leistung einer Waffe ermittelt, um sie mit anderen Herstellern vergleichbar zu machen.
Sofern also eine Waffe mit 1,5 Joule angegeben ist, erreicht sie diese mit 0,20g BB’s was so zirka 390fps (feet per second, engl: Fuß pro Sekunde) sind. Verwendet man jetzt jedoch 0,25g oder 0,30g Kugeln, sinkt zwar die Geschwindigkeit auf ca. 320fps, aber die Leistung steigt auf 1,9J. Hier gilt: Kraft ist Masse mal Beschleunigung.

Insofern bestimmt ihr am besten später die Leistung eurer Waffe selbst und könnt die Angaben der Anbieter getrost ignorieren. Das schon mal vorab.
Also, wann benutze ich welches Kugelgewicht? Die Formel ist denkbar einfach: Je mehr Leistung eine Waffe hat, desto schwerere Kugeln wähle ich. Wenn ich in eine 2 Joule herstellerangebene Waffe mit 0,20g BB’s betreibe, habe ich keinen Spaß. Die extreme Beschleunigung und Geschwindigkeit eines so leichten Projektils machen es sehr instabil und man trifft trotz extremer Geschwindigkeit des BB’s kein Scheunentor auf 20m.

Also wählt man höhere Kugelgewichte, welche zwar langsamer fliegen, dafür jedoch stabil und deutlich weiter gerade aus! Die Reichweite steigt mit diesen also erheblich, obwohl die Geschwindigkeit und Beschleunigung geringer ist.
Hier muss man sich rantasten und seine Waffe kennen lernen. So als grobe Faustregel kann man sagen:
- Waffen ab ca. 2 Joule => 0,40g BB’s
- Waffen mit 1,5 Joule => 0,30g BB’s
- Waffen mit 1 Joule => 0,25g BB’s

Aber hier sollte jeder selbst austesten, mit welchem Kugelgewicht die besten Ergebnisse erzielt werden. Nur wie gesagt nicht von extremen fps-Werten mit leichten BB’s blenden lassen, man trifft damit nichts!
Auch ganz wichtig ist auf die HopUp Einstellung zu achten.
Je schwerer die Kugeln werden, desto geringer muss die HopUp Einstellung sein! Wer mit schweren Kugeln und stark eingestelltem HopUp schießt, verschleißt sich erstens seinen HopUp Gummi enorm und vor allem drosselt er den BB zu stark, was zu erheblichem Leistungseinbruch führen kann und im schlimmsten Fall wird der BB einfach im HopUp durch den Gasdruck zerbrochen.

 
© by Phil1609, 2012

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