[Testbericht] Umarex T4E TM4
Verfasst: Mi 14. Jan 2015, 10:50
Review
Umarex T4E TM 4
Gas Blowback Markierer im Kaliber .43
oder
"die neue RAM"
Umarex T4E TM 4
Gas Blowback Markierer im Kaliber .43
oder
"die neue RAM"

Hinweise
Ich versuche hierbei immer so objektiv wie möglich zu bleiben, jedoch spiegeln einige Aussagen meine persönliche Meinung wieder. Wenn ich von linker oder rechter Seite der Waffe oder vorne / hinten spreche, so ist dies immer aus der Sicht des Schützen gemeint, also von hinten aus gesehen.
Alle Bilder können durch Anklicken größer dargestellt werden.
Einleitung
Beinahe 4 Jahre ist es nun her, seit man uns bei einem IWA-Besuch am Umarex-Stand offiziell das "Ende der Real Action Marker" ankündigte. Da der Hersteller der RAMs, die Firma APS aus HongKong, damals die Preise kräftig anzog und Abnahmemengen drastisch erhöhte, war der Import der RAMs für Umarex fortan nicht mehr rentabel. Einzig die Walther P99 und die SG68 blieben im Angebot. Beide sind bis heute erhältlich.
Man versprach uns damals am Messestand, dass das Thema bei Umarex aber nicht sterben werde und man diese Nische weiterhin bedienen wolle. Geglaubt haben wir damals, ehrlich gesagt, nicht so recht daran.
Zumindest, bis man uns an der IWA 2013 exklusiv einen ersten Blick auf das neue Projekt "T4E" werfen ließ und uns funktionsfähige Prototypen präsentierte.
Ihr erinnert euch?
Nach der Präsentation der serienreifen Modelle auf der IWA 2014 folgte im Mai der Verkaufsstart in Deutschland.
Kaliber .43, realistisches Aussehen und eine Funktionsweise, die viele Eigenschaften des realen Vorbilds mitbringt.
Kommt einem doch bekannt vor! Warum heißt das Ding also T4E und nicht RAM?
Ganz einfach: "Real Action Marker" ist ein weltweit geschützter Markenname des Herstellers APS.
Da die T4E's in Kooperation mit dem renommierten Airsofthersteller VFC entwickelt und produziert werden, dürfen diese nicht Real Action Marker heißen.
Man musste sich also etwas neues einfallen lassen und hat das Kind T4E getauft, was für Training 4 Engagement steht. Frei übersetzt bedeutet das soviel wie "üben für's Gefecht", was auch ganz klar die selbe Intention wie bei den RAMs durchblicken lässt:
Ein möglichst detailgetreues Trainingsgerät für Polizei und Behörden zu schaffen.
Zunächst erschienen in der T4E Reihe 2 M4-ähnliche Modelle: Eines mit RIS Handschutz, das andere ohne. Diese heißen "TM4" und "TM4 RIS".
Drumherum
Die TM4 wird in einem schwarzen Kunststoffkoffer geliefert. Erster Pluspunkt!
Nach einigen Erfahrungen im Airsoftbereich, wo die Waffen ja meistens in schnöden Pappkartons geliefert werden, mal wieder eine erfrischende Komplettlösung, die den Besitzer nicht zwingt sich nach der Anschaffung noch um ein gesetzeskonformes Transportbehältnis zu kümmern.
Der Koffer macht durch seine angeraute Oberfläche einen sehr guten und stabilen Eindruck. Die 4 Schnallen sind aus Metall und sehen auch nicht grade zerbrechlich aus. Innen ist der Koffer vollständig mit Noppenschaumstoff ausgekleidet. Außen befindet sich ein Aufkleber mit den Umarex-typischen Angaben über Kaliber, Modell und Funktionsfeatures sowie mehrsprachigen Sicherheitshinweisen. Der Aufkleber lässt sich bei Nicht-Gefallen entfernen.
Liebe Airsoft-Hersteller: Bitte schneidet euch hiervon mal ne dicke Scheibe ab!
Öffnet man den Koffer, findet man die TM4 eingeschlagen in einer Kunststofftüte nebst dem Magazin und der Bedienungsanleitung.
Das wars dann mit dem Lieferumfang auch schon. Etwas geeignetes zum Reinigen des Laufes wäre noch schön gewesen, da sowas im bekanntlich ziemlich exotischen Kaliber .43 nicht einfach aufzutreiben ist. Ebenso hätte ein kleines Werkzeug zum Festziehen der Kapsel nicht geschadet, dazu aber später mehr.
Aber na gut - man kann nicht alles haben. Wenigstens ist der Koffer toll.

Die Bedienungsanleitung gilt für beide Modelle und beinhaltet Sicherheitshinweise, technische Daten sowie zur Funktionsweise. Auch wird auf Visiereinstellung und Reinigung kurz eingegangen.
Das ganze ist in mehreren Sprachen verfasst.
Der Markierer im Detail
Sogar auf einen genaueren, zweiten Blick wirkt die Verarbeitung des Markierers sehr gut.
Nirgends sieht man Grate oder Gussnähte. Alles ist passgenau und wackelfrei.
Das Gewicht der Version ohne RIS mit 2,3 Kilo nur um ca. 150 Gramm unter der Herstellerangabe von Colt für das M4 Commando mit selber Lauflänge.
Die Oberfläche ist matt schwarz beschichtet, nicht wie bei den "alten" RAMs einfach lackiert.
Zudem sind einige Teile aus Stahl, zum Beispiel der Verschlussfanghebel, die Riemenöse, Mündungsfeuerdämpfer und noch einige mehr.
Wie üblich bei AR15-Abkömmlingen sind die einzigen (äußerlichen) Kunststoffteile die beiden Halbschalen des Handschutzes, der Pistolengriff und die Schulterstütze.
Der Handschutz sitzt bombenfest und ist nichtmal mit Krafteinsatz zu bewegen, die Schulterstütze hat leichtes Spiel, was aber vollkommen verschmerzbar ist, da wirklich nur minimal.
Die Bedienelemente fühlen sich durchweg solide und funktionell an. Löblich ist die Verwendung von Inbus-Schrauben am Sicherungshebel und Magazinhaltehebel.
Umarex hat, dem aktuellen Credo folgend, die Beschriftungen zwar in weiß aber erfreulich sparsam gehalten. Auf der linken Seite des Magazinschachtes steht nur das T4E Logo sowie die Modellbezeichnung TM4.
Gegenüber sind die gesetzlichen Angaben über Importeur (Umarex), Kaliber, Seriennummer sowie das Fünfeck-F zu finden.
Neben den Beschriftungen des Sicherungshebels mit "Safe" und "Semi" war's das auch schon.
Die Schulterstütze, beziehungsweise die Buffertube, sind leider nicht in den gängigen Maßen "Commercial" oder "MilSpec" gehalten. Der Durchmesser der Tube ist 1,13 Zoll (ca. 2,8 cm).
Das gängigste Schulterstützen-Maß im AR15 Sektor ist "MilSpec" und hat 1,14 Zoll (ca. 2,9 cm).
Das bedeutet zwar, dass jede MilSpec Schulterstütze prinzipiell montierbar ist, diese aber immer wackeln wird, da sie Spiel hat.
Kein Beinbruch, man muss bei Bedarf mit ein paar Streifen Klebeband nachhelfen. Warum sowas allerdings bei der Entwicklung nicht berücksichtigt wird, ist mir ein Rätsel, vor allem, da sicher viele ihr Standard-M4 individualisieren wollen.
Beim Griffstück liefs da schon besser: einen MagPul MOE Griff konnte ich ohne weiteres und absolut wackelfrei montieren. Da dieser Standard-Maße hat, bedeutet das, dass auch alle anderen "normalen" M4-Griffe problemlos passen sollten.
Bleiben wir mal kurz bei der Individualisierung - und jetzt wirds erfreulich:
Das Gewinde des Mündungsfeuerdämpfers ist ein M14x1 Rechtsgewinde, was bedeutet, dass erstmal ALLE üblichen Mündungsfeuer- und Schalldämpfer aus dem Airsoftbereich passen!
Keine Einzelanfertigungen wie bei RAM mehr!
Aber Vorsicht: Auch wenn das Gewinde passt, sollte man schauen ob die Öffnung des jeweiligen Aufsatzes auch genug Durchmesser für die großen Kaliber .43 Kugeln hat.
Wie üblich ist der Tragegriff durch das Lösen von 2 Rändelschrauben einfach abnehmbar. Darunter befindet sich die obligatorische Picatinny-Schiene zur Montage des jeweils präferierten Zielgeräts.
Das offene Visier ist wie üblich am Korn (vorne) höhenverstellbar. Am hinteren, oberen Ende des Tragebügels befindet sich die Lochkimme. Dieses ist seiten- und höhenverstellbar und von einem kleinen auf ein großes Loch (für den Nahbereich) umklappbar.
Das Innenleben
Um den Markierer zu zerlegen muss der vordere (!) Gehäusebolzen nach rechts herausgedrückt werden. Dieser ist selbstsichernd, das heißt man kann ihn nicht ohne weiteres entfernen und daher auch nicht verlieren.
Ist der Bolzen entfernt, hebt man den vorderen Teil des Gehäuseoberteils leicht an und nimmt ihn ab.
Kein "nach vorne aufklappen" wie von M4-Ablegern gewohnt. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn es geht genauso einfach.
Blickt man nun ins Innere sieht man unlackierte Gussteile, wohin das Auge reicht.
Nicht grade schön, andererseits ist es auch egal welche Farbe das Innenleben hat und ein so hoher Detailgrad wie von einigen Airsoft-GBBs bekannt ist hier konstruktionsbedingt ohnehin nicht möglich.
Fangen wir mal beim Gehäuseunterteil an ("Lower Receiver"):
Dieser eckige, massive Metallklotz... das ist der "Hammer". Sehr spartanisch und funktionell gehalten, reicht aber prinzipiell völlig aus. Wenigstens ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass dieses Teil verschleißt oder gar bricht.
Spannt man also den Klotz nach hinten und löst den Unterbrecher, welcher vor dem Magazinschacht rechts sitzt, kann man das Schlagstück durch den Abzug frei geben.
Als Besonderheit zu erwähnen ist hier, dass sich das System auch im ungespannten Zustand sichern lässt, also weicht die Funktionalität hier vom realen AR15 etwas ab.
Im Gehäuseoberteil ("Upper Receiver") befindet sich der Verschluss. Dieser lässt sich wie gewohnt mitsamt der fest am Verschluss angebrachten Schließfeder) mit Hilfe des Spannhebels nach hinten aus dem Gehäuse ziehen.
Auf dem Bild sieht man das Gehäuseoberteil mit halb ausgezogenem Verschluss.
Als "Fortsatz" des Laufes verbleibt das Bauteil im Gehäuse, welches die Kugelzuführung übernimmt und zum Andocken des Auslassventils am Magazin dient.
Der Verschlussträger selbst enthält die bewegliche Gasdüse ("Nozzle") sowie das Antriebsventil ("Rocket Valve").
Der Lauf ist ein Glattlauf ohne Züge oder Felder. Auch sonst besitzt das T4E System keine "flugbahnoptimierenden" Systeme wie ein HopUp. Dies ist nachteilhaft für die Präzision.
Allerdings ist insofern nachvollziehbar, dass es mit Kugeln die nachgeben sollen, sehr schwierig ist, einen HopUp-Effekt zu realisieren. Bei einem HopUp-System wird die Kugel mit großer Beschleunigung durch einen Gummiring gedrückt, durch den sie zumindest an einer Seite (oben) eigentlich nicht durch passt.
Die Kugel erhält dadurch einen Rückwärtsdrall und fliegt dank des Magnus-Effekts recht stabil gradeaus.
Bei einem harten Airsoft-BB funktioniert das zwar prächtig, ist die Kugel jedoch konstruktionsbedingt dafür ausgelegt zu zerbrechen (P.Balls) oder zu platzen (Paintballs) wird es bedeutend schwieriger.
Entweder gibt der Gummi ausreichend nach oder eben die Kugel, welche dann den Abschuss nicht übersteht. Ein zu weicher Gummi wiederum greift nicht genug und führt den gewünschten Effekt nicht oder unzureichend herbei.
Am hinteren Ende des Laufes sieht man zwar einen Gummiring, dieser dient aber nur dazu, die Kugel am vorzeitigen Herausrollen zu hindern.
Ob dieser Gummi sich mit der Zeit abnutzt, wie der "Ball Holder" der RAMs mit seinen kleinen Nasen ist mir allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.
Das Magazin
...und hier müssen wir mal ein paar Minuspunkte vergeben. Das Magazin scheint irgendwie auf den letzten Drücker noch zurechtgebastelt worden sein und wirkt irgendwie nicht ganz zu Ende gedacht.
Warum?
Zunächst mal das Äußere: eine lieblose, glatte Plastikhülle, die noch dazu sichtbar verschraubt ist. Wenn schon Plastik, hätte man das relativ einfach mit einer PMAG-ähnlichen Optik auch hübscher hinbekommen.
Das Magazin hat keine Standard-Maße sondern ist etwas länger als ein normales STANAG-Magazin.
Ich konnte es jedoch problemlos und sicher sowohl in meinen Open-Top- als auch in meinen Klett-M4-Magazintaschen unterbringen.
Der Follower im Magazin lässt sich relativ einfach nach unten schieben und arretieren. Das funktioniert soweit problemlos. Die Arretierung löst sich allerdings nicht von selbst, wenn man das Magazin einführt. Vergisst man also die Arretierung zu lösen, werden keine Kugeln in den Markierer zugeführt. Da der Follower arretierbar ist, ist das Magazin an der Vorderseite geschlitzt. Hierdurch wird sehr schnell sichtbar ob und wieviele Balls sich noch im Magazin befinden.
Ebenso das Laden der Kugeln klappt (ohne Hülsen, aber dazu gleich mehr), wenn man die Verriegelung an der Oberseite gelöst hält oder festklemmt recht einfach und unkompliziert.
Umarex gibt eine Magazinkapazität von 14 Schuss an. Tatsächlich kriegt man sogar noch eine fünfzehnte Kugel rein.
An der Unterseite des Magazins befindet sich eine große Schraube. Hier wird die 12 Gramm CO2 Kapsel zur Druckversorgung eingelegt.
Diese Schraube ist das nächste und aus meiner Sicht größte Manko. Sie ist nur geschlitzt und versinkt im Gehäuse, was bedeutet, dass man zum Rein- oder Rausschrauben immer ein Werkzeug (mindestens eine Münze) benötigt.
Das hat mich persönlich nach der dritten Kapsel im Rahmen dieses Tests schon genervt.
Schnell mal auf dem Spielfeld eine Kapsel wechseln kann so zur Tortur werden, da über das Reinschrauben mit etwas Kraftaufwand die Kapsel auch angestochen wird. Macht man das also wirklich nur mit einer Münze oder was ähnlich leicht transportablem und schafft es nicht, die Schraube in einem Zug ganz reinzudrehen, zischt einem das Gas aus der frischen Kapsel zumindest teilweise wieder ab.
Eine Schraube mit einem klappbaren Flügelaufsatz wäre hier meiner Meinung nach Mittel der Wahl gewesen und hätte die Produktionskosten sicher auch nicht explodieren lassen.
Ansonsten tut der Ballspender was er soll. Die Zuführung lief beim Test immer problemlos.
Einzig die Verriegelung im Magazinschacht klappte nicht immer ganz problemlos. Vermutlich muss sich die Mechanik noch etwas einarbeiten, aber in unserem Test ist einige Male das Magazin nicht richtig in die Arretierung gerutscht und ist daher nach 1-2 Schüssen wieder rausgeplumst.
Immer zuverlässig rastete das Magazin bei offenem Verschluss ein, also wenn ich zuvor den Verschluss per Verschlussfanghebel hinten gefangen habe.
Die TM4 funktioniert, wie schon erwähnt, ohne Hülsen im Gegensatz zu den alten Real Action Markern, beziehungsweise X-Power Markierern.
Das ist Fluch und Segen zugleich.
Zuerst zu den Vorteilen:
Der nicht unerhebliche Kostenfaktor der Hülsen entfällt ersatzlos, ebenso wie das fummelige Laden der Magazine mit Hülsen samt Kugeln.
Ein Nachteil ist, dass die Hülsen auch dazu dienen, die Kugeln zu schützen.
Umarex empfiehlt ausdrücklich mit der TM4 keine Paintballs zu verschießen, was auch logisch ist, da diese durch das Zuführen so beansprucht werden können, dass sie den Abschuss nicht überstehen.
P.Balls schaffen es grade so. In unserem Test hatten wir zwar keinen Laufplatzer, in anderen Reviews wurde aber hiervon schon berichtet.
Die schwarzen Gummikugeln ("Rubberballs") sind selbstredend von diesem Problem nicht betroffen, wenngleich sie aufgrund des hohen Preises aber auch nicht wirklich spielfeldtauglich sind.
Ein weiterer Nachteil ist natürlich auch das Fehlen des charakteristischen Feelings, das die ausgestoßenen Hülsen erzeugen.
Funktionsweise
Wie funktioniert das Ganze nun also?
Prinzipiell entspricht das Funktionsprinzip zu 100% einer "Closed-Bolt-GBB", also der ersten Variante der Gas Blowback Airsofts.
Im Magazin befinden sich Gas und Kugeln.
Legt man das Magazin ein, passiert zunächst gar nichts. Das System muss erstmal gespannt werden. Zieht man also am Ladehebel, spannt sich zum einen das Schlagstück (der weiter oben erwähnte Metallklotz) und der Verschluss wird mitsamt der Gasdüse nach hinten gezogen und eine Kugel wird von der Magazinfeder in den Lauf gedrückt.
Der Verschluss gleitet anschließend wieder nach vorn und bringt das Antriebsventil im Verschluss über dem Ausslassventil des Magazins in Position.
Wenn man nun abdrückt, saust das Schlagstück nach vorne und trifft den "Schlagbolzen", welcher das Auslassventil am Magazin öffnet.
Das ausgestoßene Gas strömt in den Markierer und wird vom Antriebsventil zunächst nach vorn zur Kugel geleitet. Diese wird daraufhin durch den Lauf beschleunigt.
Währenddessen schließt das Antriebsventil und leitet das restliche Gas nach hinten in den Verschlussträger. Dieser wird dadurch gegen die Schließfeder nach hinten bewegt, spannt das Schlagstück und sorgt damit dafür, dass das Auslassventil am Magazin wieder geschlossen wird.
Nach einem kurzen Weg zurück wird die Gasdüse nachgezogen. Somit wird die Zuführungsöffnung an der Unterseite geöffnet und die nächste Kugel kann aus dem Magazin nachrutschen.
Kommt der Verschluss am hinteren Anschlag an, wird er durch den Druck der Schließfeder wieder nach vorn in seine ursprüngliche Position gedrückt.
Drückt man nun erneut den Abzug, beginnt das Spiel von vorn.
Der Verschlussfanghebel ist übrigens keine Attrappe und hat im Test immer zuverlässig gegriffen.
Sinnvolles Detail: Ist der Verschluss hinten gefangen, kann man durch eine Bohrung auf Höhe der Kugelzuführung den Ladezustand erkennen und sehen, ob sich eine Kugel in Schussposition befindet oder nicht. Nützlich und sinnvoll!
Auf dem Bild ist die geladene Kugel gut erkennbar.
Technisch wesentlich simpler als die APS RAMs, besteht die Konstuktion aus deutlich weniger Teilen, weniger Ventilen und weniger Kanälen für das Gas. Das gesamte Antriebskonzept ist dadurch zuverlässiger und sehr viel weniger anfällig für Verschleiß, da ganz einfach viel weniger Teile da sind, die verschleißen können.
Man ist nicht mehr auf ein ganzes Sammelsurium von Ersatzteilen und verschiedenen Dichtungen angewiesen.
Das System kommt mit den Dichtungen im Auslassventil (3 Stück) sowie einer Dichtung an der Gasdüse aus. Letztere is allerdings sehr robust und massiv, ich glaube daher nicht, dass diese oft bzw überhaupt kaputt geht.
Das Auslassventil sieht im übrigen von den Maßen her identisch mit den GBB Ventilen aus. Ich habe es nicht ausprobiert, aber ich hoffe, dass die Ventile kompatibel sind. Dies würde die Ersatzteilbeschaffung wesentlich erleichtern.
Schussleistung
Angaben in Meter / Sekunde mit einer frischen Kapsel, ermittelt mit einem Messgerät von Shooting Chrony:
1. 106,9
2. 113,1
3. 114,2
4. 115,3
5. 112,7
6. 105,8
7. 109,2
8. 97,1
9. 92,3
10. 103,2
Ergibt einen Mittelwert von 106,98 Meter pro Sekunde (ca. 350 Fuß pro Sekunde).
Das bedeutet anständige 5,69 Joule mit den 1,0 Gramm schweren P.Balls bei einer kühlen Raumtemperatur von nur 19 Grad. Sommerliche Temperaturen sorgen sicher für Energiewerte jenseits der 6 Joule.
Aus den 12 Gramm CO2 Kapseln habe ich bei langsamer Schussfolge rund 40 verwertbare Schüsse raus bekommen, bevor die Waffe nicht mehr richtig repetiert hat, beziehungsweise teilweise auch zu doppeln angefangen hat.
Konstruktionsbedingt legt der Verschluss nicht den kompletten Weg wie das reale Vorbild zurück, sondern nur etwa knapp die Hälfte. Der Rückstoß ist durch den leichten Verschlussträger zwar vorhanden und spürbar, siedelt sich im Vergleich mit vielen modernen GBBs aber im unteren Bereich an. Okay, ich weiß... das ist jetzt ein wenig ein "Äpfel-mit-Birnen"-Vergleich, aber sonst fehlt es mir einfach an Vergleichsmöglichkeiten. Den alten RAMs und XPower Markierern ist die TM4 in diesem Zusammenhang auf jeden Fall haushoch überlegen, weil diese ja bekanntlich nicht mal ansatzweise sowas wie einen Rückstoß haben.
Fazit
Unkenrufe prophezeiten bereits vor fast 5 Jahren mit den allerersten, wagen Gerüchten über den Importstopp das Ende der RAM-Ära. Das Real Action Paintball bei weitem nicht am Ende ist, beweist eine bis heute aktive Szene mit zahlreichen Teams die sich regelmäßig zu Spielterminen treffen und sogar einem eigens spezialisierten Shop.
Dass auch Umarex ihr Versprechen gehalten hat und mit der TM4 ein neues Modell vermarktet, welches genau diesen Markt bedient, lässt ebenfalls nur positive Rückschlüsse über die Entwicklung zu.
Die Tatsache, dass die TM4 auf GBB-Technik zurückgreift kann nur positiv gewertet werden, da diese Technik sehr zuverlässig und robust ist.
Ordentliche Schussleistungen und eine saubere und detaillierte Verarbeitung - außen wie innen - runden das sehr gute Gesamtbild ab.
Einzig das Magazin hat noch etwas Verbesserungspotential. Die Beschaffenheit und Optik der Außenhaut sowie die unpraktische Lösung mit der Kapselschraube lassen noch zu wünschen übrig.
Zudem könnte man überlegen einen befüllbaren Tank einzubauen (siehe GBB), was den lästigen Verbrauch der Einweg-CO2-Kapseln aufheben würde.
Da die TM4 aber das erste Modell aus der neuen T4E Reihe ist, kann man über solche Mankos wohlwollend hinwegsehen, in der Hoffnung, dass noch einige weitere Modelle konstruiert werden und den Weg auf den Markt finden.
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Ich bedanke mich herzlich bei der Firma Umarex,
welche uns die T4E TM4 für unser Review zur Verfügung gestellt hat

Ich bedanke mich herzlich bei der Firma Umarex,
welche uns die T4E TM4 für unser Review zur Verfügung gestellt hat

Dieser Test wurde so objektiv wie möglich verfasst, dennoch spiegeln einzelne Aussagen die Meinung des Verfassers wieder.
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