
Technische Daten
Modellbezeichnung: KWA G-17 GBB
Reales Vorbild: Aus Lizenzgründen gibt es per se kein Vorbild für diese Pistole, allerdings erinnert die Optik stark an eine Glock 17/19.
Hersteller: KWA
Gesamtgewicht: ca. 750g (Magazin leer und ohne Gas)
Visierung: offene Kimme mit Korn. Beides fest und mit weißer Beschichtung versehen.
Kaliber: 6mm
Mündungsenergie: ca. 1J (Außentemperatur 16° C; 0,28g Bbs; Walther Airsoftgas)
Magazinkapazität: 23 Bälle
Gasversorgung: Tank im Magazin integriert. Bei oben genannten Bedingungen ausreichend für ca. 2,5 Magazine.
Zum Lieferumfang gehören standardmäßig:
- Pistole
- 1 Magazin
- Styroporkoffer mit Pappdeckel
- Bedienungsanleitung
- Ladetrichter
- Werkzeug zur Einstellung des hopup
- 1 Tüte mit BBs
Allgemeines und der erste Eindruck
Die schlichte Verpackung weckt wehmütige Erinnerungen an die Zeiten, als RAM Waffen noch im gepolsterten Koffer geliefert wurden.
Öffnet man den Koffer so liegt das gute Stück mit sämtlichem Zubehör in eigenen Aussparungen im Styropor. Die auf der linken Seite der Waffe aufgebrachten Sticker "max 1 J" und "made in Taiwan" kommen erstmal direkt ab. Das braucht doch kein Mensch.

Auf der rechten Seite befinden sich dauerhaft angebracht das Logo des Importeurs ASG, das Fünfeck-F mit Kaliberangabe sowie das Logo des deutschen Großhändlers / Importeurs GSG.

Als Besitzer einer RAM Combat fällt sofort auf, daß Griff und Griffmulden um einiges ausgeprägter und rauer sind. Dadurch liegt die KWA für meinen Geschmack deutlich sicherer und fester in der Hand.
Beim ersten Spannen kommt die Ernüchterung. Wo man bei der Combat dieses massive Stück Metall bewegt, da hat man bei der G-17 gefühlt nur ein kleines Stückchen in der Hand. Des Rätsels Lösung liegt nämlich im Magazin. Das ist GBB typisch ein Schwergewicht und schlägt unbeladen mit immerhin 240g zu Buche. Da sind dann mal schlank 1/3 des Gesamtgewichts der Waffe drin. Kein Wunder also, daß sich die Waffe irgendwie... nicht so richtig anfühlt. Jedenfalls nicht echt. Der "Klonk"-Test bringt es dann ans Licht. Haltet die Waffe mal und legt sie einfach nur auf einen Holztisch. Nicht hindonnern oder sachte aufsetzen. Einfach nur ablegen. Desert Eagle und Combat verursachen ein sattes "KLONK". Die G-17 schafft es nur auf ein vergleichsweise dünnes "KLACK".
Sehen wir den Tatsachen ins Auge. Hier gibt es Abzüge in der B-Note.
Der Verschlußträger sitzt nicht so ganz "spack" auf dem Gehäuse. Ein leichtes Spiel verursacht bei Schütteln ein helles, klackendes Geräusch. Ansonsten wirkt die G-17 recht solide und anständig verarbeitet. Sie ist halt kein Hochpreisprodukt.
Die Visierung besteht aus einem festen Korn mit Kimme (welche nicht bombenfest sitzt, sondern mit etwas Kraft bewegt werden kann). Ich will an dieser Stelle dem Schußtest nicht vorweggreifen, aber die Einstellung des Visiers paßt hervorragend. Also laßt die Griffel davon. Einzig negativ bleibt zu bemerken, dass die Kimme nur in einem kleinen Bereich weiß markiert ist. Das ist beim Zielen mit zwei geöffneten Augen nicht hilfreich und führt schnell zu Ermüdung, so dass entweder die Visier- oder die Zielebene verwischt.

Der Verschlußweg ist mit 41mm sogar noch länger als bei der RAM Desert Eagle alte Art (30mm). Der Verschlußfang greift bei 36mm Verschlußweg. Sehr schön zu sehen ist bei zurückgezogenem Verschluß, wie das Rohr geneigt wird. Das gibt es bei der RAM Combat nicht. Auch kein offenes Patronenauswurffenster oder einen angedeuteten Auszieher (den Wulst an der RAM lasse ich nicht gelten).

Die KWA G-17 verfügt über einen single-action Abzug. Vor der Schußabgabe muß also zunächst der Hahn über ein Zurückziehen des Verschlusses gespannt werden. Der Abzug selbst bewegt sich über einen nicht zu langen Vorzugsweg zu einem definierten Druckpunkt und löst dann sauber bei knapp 700g aus.
Bälle ins Magazin
Die beiliegenden BBs ignorieren wir mal direkt und wenden uns den King Arms Platinum 0,28g BBs zu. Ich hatte zwar zu Testzwecken auch andere Gewichtsklassen drin, aber die 0,28g laufen dermassen gut mit dem Teil, daß ich die übrigen einfach mal hinten runterfallen lasse.
Wie funktioniert das jetzt? In der Packung liegt ein Trichter, der auf dem Magazin aufgesetzt werden kann. Dann schüttet man ein paar Bbs auf die Schippe und wenn man dann tatsächlich den richtigen Winkel gefunden hat, dann kullern die Bälle auch da rein.

Das geht aber auch deutlich einfacher. Zumindest wenn man den speedloader von einer VFC G36 hat. Finger auf die "Magazinlippen", speedloader ansetzen, Bbs reindrücken und in weniger als fünf Sekunden ist das Magazin voll.


Hoppla! Ganz so einfach geht es dann doch nicht. Konstruktionsbedingt muß das Magazin erst mit Gas befüllt werden, bevor man die Bbs einfüllen kann. Also alles nochmal zurück auf Anfang:
1. An der Vorderseite befindet sich unten ein kleiner Schieber. Den nach oben ziehen, dann kann man die Grundplatte nach vorne ziehen, bis sie einrastet. Zum Vorschein kommt hier der Einfüllstutzen. Die Grundplatte kann zum kompletten zerlegen auch ganz abgenommen werden, ist zum Befüllen aber nicht erforderlich.


2. Grundplatte wieder vorgleiten lassen und nun spannt man die Magazinfeder über den kleinen Nubbsi am oberen Ende.
3. Bbs wie oben beschrieben einfüllen.
4. Magazinfeder durch antippen des Nubbsis wieder freigeben. Fertig.
Das Magazin gleitet leicht in den Schacht und rastet dann sauber ein.
Nettes Gimmick: Auf der Rückseite des Magazins sind wie beim Original Markierungen für die Anzahl der im Magazin verbliebenen Patronen angebracht. Für mich ein weiteres Zeugnis für die Liebe zum Detail bei dieser Waffe.

Der Schusstest
Wie an anderer Stelle schon einmal erwähnt sind die Bilder leider nichts geworden. Ich hoffe ich werde sie demnächst mal neu machen können.
Die getestete KWA G-17 ist out of the box, ohne jegliches Tuning und ich habe noch nicht einmal irgendetwas am hopup gedreht.

Trotzdem erreicht sie bei schneller Schußfolge auf 10m Entfernung, stehend, freihändig einen Streukreis von 5cm. Natürlich waren da Ausreißer dabei, aber ich glaube das lag mehr an meinem Gezitter, als an der Waffe. Diverse Bälle gingen nämlich durch ein am Ende großes Loch im Papier.
Auf 20m stehend, freihändig vergrösserte sich der Streukreis dann auf 12cm mit einem Ausreisser (aus 24 Schuß), der aber meinem übermäßigen Kaffeekonsum geschuldet sein könnte.
Was ich gerade relativ nüchtern versucht habe zu beschreiben bedeutet in RAM-Dimensionen: Das Teil schießt weiter und besser geradeaus als meine X-Power.
Der Rückschlag ist für so einen leichten Verschluß beachtlich und steht dem meiner Combat gefühlt nicht viel nach. Das kann aber auch einfach mein subjektives Empfinden sein.
Ich bilde mir allerdings auch ein, daß der Verschluß der KWA schneller läuft, da ich mit ihr eine bei weitem höhere Schußfolge erzielen kann, als mit der Combat. Wird man dann richtig schnell am Abzug (Doublettenschießen), so setzt das System deutlich sichtbare Gaswolken frei. Das kann man problemlos ein Magazin lang durchalten ohne Anzeichen eines cooldown. Ob das jedoch auf Dauer so Gesund für die Waffe ist, das lasse ich mal dahingestellt.
Das Innenleben
Zum Zerlegen muß zunächst der Hahn gespannt werden. Dann einfach den Verschlußhalter beidseitig runterziehen und schon kann man den kompletten Verschluß nach vorne abziehen.
Nach entfernen der Pufferstange läßt sich das Rohr leicht entnehmen.
Das war es dann auch schon. So leicht geht das.

Zum Zusammensetzen einfach in umgekehrter Reihenfolge verfahren. Der Hahn muß natürlich wieder gespannt sein.
Wer möchte kann natürlich den Verschluß noch weiter zerlegen und sich die Ventile anschauen. Aber ganz ehrlich. So lange wie sie funktioniert, könnt ihr getrost die Finger davon lassen.
Fazit
Die KWA G-17 GBB scheint eine handliche und zuverlässige Waffe zu sein. Außerdem bietet sie nicht nur ein ansprechendes Äußeres, sondern auch eine ausgesprochen gute Schußleistung.
Es gibt zwar durchaus den einen oder anderen Kritikpunkt, aber ich bereue den Erwerb keineswegs. Ganz im Gegenteil.
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Thomas für realaction.de
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